„Durch die Digitalisierung von allem und die künstliche Intelligenz in allem wird sich alles für alle ändern“, sagte Prof. Michael ten Hompel bereits vor einigen Jahren und „die Silicon Economy wird das Schlachtfeld künstlicher Intelligenz“ sein. Grund genug, das Thema in unser Glossar aufzunehmen. Nüchtern betrachtet, ist Künstliche Intelligenz ein Teilgebiet der Informatik. Im Fokus stehen die Automatisierung intelligenten Verhaltens und damit auch das maschinelle Lernen. Maschinen, Systeme oder Computer sollen menschliches Verhalten sowie menschliche Entscheidungen nachahmen und eigenständig Probleme lösen.   

Hinter künstlicher Intelligenz stecken häufig einfache Algorithmen, programmierter Code und durch diese wird versucht ein intelligentes Verhalten zu simulieren. Zwar ist es bis heute nicht gelungen, den menschlichen Verstand und seine Logik als Ganzes auf Maschinen zu übertragen, aber in einzelnen Teilbereichen konnten bereits zukunftsweisende Ergebnisse erzielt werden.

Ganz allgemein wird zwischen starker und schwacher KI unterschieden. Schwache KI deckt nur Teilbereiche der Intelligenz ab. Sie basiert meist auf mathematischen oder informationstechnischen Methoden und wird beispielsweise in Produktionsstraßen, besonders in der Automobilindustrie, eingesetzt. Hier ersetzen Roboter menschliche Handgriffe. Besonders sinnvoll ist der Einsatz bei  gesundheitsschädlichen oder gefährlichen Aufgaben, wie Lackieren oder Schweißen. Schwache KI ist also bereits im Einsatz. Starke KI beinhaltet logisches Denken, trifft eigenständig komplexe Entscheidungen, plant und kommuniziert aktiv. In diesem Fall ist noch einige Forschungsarbeit zu leisten.

KI verbessert die Prozesseffizienz, liefert präzise Vorhersagemodelle und ermöglicht eine bislang nie da gewesene Anpassungsfähigkeit an sich verändernde Märkte, deshalb wurden in den letzten Jahren mehrere Milliarden in den Forschungsbereich der Künstlichen Intelligenz investiert. Insbesondere in der Logistik gilt KI als wichtigster Wachstumstreiber und als Schlüssel für Wettbewerbsfähigkeit. KI bildet die Grundlage für die Plattformökonomie der Zukunft und muss auch im Zusammenspiel mit dem Internet der Dinge und Dienste, mit  Smart Factories und einer fortschreitende Digitalisierung insgesamt berücksichtigt werden.

Ein großes Hindernis ist die Sprachverarbeitung, denn selbst die Verarbeitung einfachster Befehle ist für eine Maschine ein hoch komplexer Vorgang. Die Forschung konzentriert sich deshalb zunehmend auf die Optimierung von einzelnen Prozessen, Produkten oder aber die Automatisierung und zunehmend auch die Autonomisierung von Arbeitsschritten. Damit erlebt die KI derzeit einen Aufschwung. Im Vergleich zu vergangenen Jahrzehnten sind die notwendigen Voraussetzungen für ihren Einsatz erfüllt. Es braucht eine hohe Rechenleistung, große Datenmengen und intelligente Algorithmen.

Seit einigen Jahren ist KI nicht mehr nur ein Thema der Informatik, sondern ein Zusammenspiel verschiedenster Disziplinen, wie Kognitionswissenschaft, Psychologie, Neurologie, Philosophie und Sprachwissenschaft. Denn ohne ein Verständnis darüber, wie das menschliche Gehirn funktioniert und Sprache erfasst werden kann, wird eine KI auch nicht vom Menschen lernen können. Sollte eine KI dann selbstständig Entscheidungen treffen, treten auch viele ethische Fragen auf.

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