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Endric Hetterscheid

Studium: Wirtschaftsingenieurwesen, TU Dortmund

Unternehmen: thyssenkrupp Steel Europe AG
Betreuer: Dr. Ulrike Beißert (Fraunhofer IML); Wolfgang Meißner (thyssenkrupp Steel Europe AG)
Doktorvater: Prof. Dr. Michael Henke

Kontakt: Joseph-von-Fraunhofer-Straße 2-4, 44227 Dortmund
Telefon: +49 231 755 8309
E-Mail: hetterscheid@gsoflog.de

5 Fragen an Endric Hetterscheid

ENDRIC HETTERSCHEID

Beitrag zur digitalen Transformation von Planungs- und Steuerungsprozessen unter Einsatz von Cyber-Physischen Systemen

Dissertation
erschienen in der Reihe: Supply Chain Management
Herausgeber: Henke, Michael
ISBN13: 978-3-86975-156-6

1.

In deiner abgeschlossenen Dissertation beschäftigst du dich mit der kollaborativen Planung und Steuerung in Supply Chains. Cyber-Physische Systeme spielen dabei auch eine Rolle. Welche?

Cyber-Physische Systeme (CPS) werden die Planung und Steuerung in Supply Chains maßgeblich verändern. Sie können bei den Planungs- und Steuerungsaufgaben unterstützend wirken oder diese selbstständig ausführen. Aufgrund ihrer Autonomie, ihrer dezentralen Verankerung, ihrer Eigenschaft über Pläne zu verhandeln und gemeinschaftlich den Entscheidungsprozess abzustimmen sowie durchzuführen, besitzen sie besonders kollaborative Planungsfähigkeiten. Somit werden den CPS sowohl in der operativen Planung als auch, oder besonders in der Steuerung eine wesentliche Bedeutung zugesprochen.

2.

Dein Förderer war thyssenkrupp Steel Europe AG. Auf Basis welcher Ausgangssituation aus der Praxis hast du deine Arbeit geschrieben?

Besonders die Planung und Steuerung von Produktionsnetzwerken in der Stahlindustrie gilt aufgrund ihrer hohen logistischen Komplexität als herausfordernd. Historisch gewachsene, integrierte Stahlwerke, wie bei der thyssenkrupp Steel Europe AG, verfügen über unterschiedliche Betriebe und Lagerstandorte, an welchen Zwischen- und Endprodukte hergestellt und gelagert werden. Für den Transport zwischen den Betrieben, von und zu den Lagerstandorten sowie zum Endkunden kommen überwiegend unternehmensexterne Logistikdienstleister mit ihren eigenen Transportmitteln zum Einsatz. Durch vielfältig auftretende Störungen, besonders bedingt durch die komplexen Prozesse, kommt es in der Praxis oftmals zu kurzfristigen Änderungen der Planungsgrundlage.

3.

Zu welchem Ergebnis bist du gekommen?

Das zentrale Ergebnis der Arbeit bildet ein Vorgehensmodell zur digitalen Transfor-mation von Planungs- und Steuerungsprozessen unter Einsatz von CPS an der operativen Schnittstelle zwischen Produktion und Distribution mit Fokus auf dem Transport. Das Modell enthält vier verschiedene Phasen, in denen selbst entwickelte Instrumente integriert wurden, die die digitale Prozesstransformation fördern.

4.

Auf welche Branchen lässt sich dein Ergebnis übertragen?

Bisher wurde das Vorgehensmodell in der Stahlindustrie bei der thyssenkrupp Steel Europe AG angewandt. Ein Ausblick der Arbeit stellt dar, dass sich das Modell auch auf weitere Unternehmen und verschiedene Industriebranchen übertragen lassen sollte, da hierzu bei der Entwicklung keine Einschränkungen getroffen wurden. Dies ist jedoch in weiteren Forschungen nachzuweisen.

5.

Fließen deine wissenschaftlichen Erkenntnisse auch in deine heutige Arbeit als Senior Project Manager bei der HELLA GmbH & Co. KGaA ein?

In meinen Projekten beschäftige ich mich mit den Themen der Digitalisierung und Automatisierung in der globalen Logistik im Elektronikbereich des Hella Konzerns. Aufgrund dessen kann ich auf meine erworbenen Erkenntnisse und Fähigkeiten, die ich während meiner Promotionszeit erlangte, zurückgreifen.

 

Seit meinem Studienbeginn habe ich darüber nachgedacht, nach meinem Abschluss zu promovieren. Diese Absicht wurde durch meine Tätigkeiten als studentische bzw. wissenschaftliche Hilfskraft am Institut für Produktionssysteme sowie am Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik bestärkt. Nachdem ich von dem interessanten Doktorandenprogramm der Graduate School of Logistics durch einen Studienkollegen gehört habe, stand mein Entschluss zu promovieren endgültig fest.

 

5 Fakten zu Endric Hetterscheid

  • Pläne werden gemacht, um sie nicht zu brechen!
  • Er ist positiv pingelig – Dinge müssen ihre Ordnung haben
  • Sport als Ausgleich fördert die Denkleistung
  • Ein waschechter Ruhrpottler
  • Kurzfristig ein Paper schreiben? Schaffen wir!