Lia Heyne

Studium: International Business and Logistics (M.A.), HS für angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW Hamburg), BWL/ Spedition und Logistik (B.A.), HS für Wirtschaft und Recht Berlin (HWR Berlin)

Unternehmen: Audi AG
Betreuer: Ingo Berg
Doktorvater: Prof. Michael Henke

Kontakt: Joseph-von-Fraunhofer-Straße 2-4, 44227 Dortmund
E-Mail: heyne@gsoflog.de

Titel der Arbeit:

Entwicklung und Bewertung zukunftsfähiger Organisationskonzepte für den Betrieb internationaler Supply Chains in der Automobilindustrie

Abstract

Die fortschreitende Internationalisierung der Automobilindustrie konfrontiert Hersteller mit zunehmender Komplexität in Organisation und Prozessen. Die Diversität der Zielmärkte erfordert eine individuelle Anpassung der Organisations- und Logistikstrukturen an die geltenden Rahmenbedingungen. Daher steigt die Anzahl möglicher Organisationsvarianten bei der Aufnahme zusätzlicher Produktionsstandorte in das Unternehmensnetzwerk. Es entsteht ein Zielkonflikt zwischen einer möglichst effektiven Prozessstandardisierung und zielmarktorientierter Prozessgestaltung.
Ziel ist die Entwicklung einer Planungsmethodik für die situative Gestaltung und Anpassung von Supply Chains innerhalb eines Netzwerks aus standardisierten Organisations- bzw. Prozesselementen. Für die Identifikation dieser Elemente werden nach dem Ansatz des „Strategic Fit“ Kontext- und Gestaltvariablen definiert. Dynamische Zielmarktsituationen lassen sich mittels Kontextvariablen beschreiben. Weiterhin dienen diese der Darstellung von Varianten gegebener Logistikstrukturen und -ziele eines Unternehmens. Existierende Organisations- und Logistikkonzepte lassen sich mit geeigneten Gestaltvariablen aufzeigen. Für eine erfolgreiche Konfiguration der Organisations- und Prozesselemente werden Wirkzusammenhänge zwischen den Kontext- und Gestaltvariablen ermittelt.

Problemstellung

Internationale Automobilproduktion erfordert die Bereitstellung von global beschafften Produktionsmaterialien lokal am Produktionsort. Besonders die Planung und der Betrieb internationaler Versorgungstrukturen erfahren durch zunehmende Komplexität des Produktionsnetzwerks einen erhöhten Planungsaufwand. Die spezifische Ausgestaltung von Versorgungsstrukturen hinsichtlich bestehender Anforderungen von Ländermärkten stellt eine umfangreiche Planungsaufgabe dar. Dabei wird die Gestaltung von Informations-, Finanz-, und Materialflüssen integriert. Im Speziellen ist die Ausgestaltung des Kundenauftragsprozesses spezifisch an gewählte Strategien, Geschäftsmodelle und Supply Chain Management-Konzepte zu adaptieren. Dabei sind Kosten-, Leistungs- und Flexibilitätsaspekte zu berücksichtigen. Zur Unterstützung der Prozessplanung soll ein Vorgehensmodell entwickelt werden, welches die Nutzung von standardisierten Prozessmodulen vorschlägt.

Die Graduate School of Logistics bietet eine Kooperationsform zwischen Industriepartnern, der TU Dortmund und dem Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik. Die Verbindung von Wissenschaft und Praxis stellt für mich schon seit dem dualen Bachelor Studium eine interessante Alternative zur rein wissenschaftlichen Laufbahn dar. Aus wissenschaftlicher Perspektive praxis-motivierte Problemstellungen zu bearbeiten, verspricht fundierte Lösungen von denen sowohl Industriepartner als auch die Wissenschaft profitieren können. Die Graduate School of Logistics bietet dafür einen ansprechenden Rahmen und ermöglicht fachliche Vernetzung über Unternehmens- und Institutsgrenzen hinaus.