1. FAQ Studierende

Die meistgestellten Fragen und ihre Antworten

Wir haben die häufigsten Fragen und ihre Antworten für euch zusammengestellt. Hier ein kompakter Überblick für alle, die eine Promotion binnen drei Jahren angehen wollen.

Was ist ein Stipendium?

Stipendien sind eine finanzielle Unterstützung für besonders Talentierte oder Hochbegabte. Sie dienen der Förderung der Ausbildung. Deshalb erhalten Stipendiat*innen monatlich einen Geldbetrag, den sie einsetzen können, um Studiengebühren zu zahlen oder ihre Lebenshaltungskosten zu decken. Daneben gibt es auch Stipendien in Form von geldwerten Leistungen oder ideeller Förderung, zum Beispiel durch Seminare oder Mentor*innenprogramme. Im Fall der Graduate School of Logistics treffen alle Aspekte zu. Es werden Vollzeit-Promotionsstipendien im Rahmen eines strukturierten Promotionsmodells vergeben. 

Wie hoch ist der Stipendiensatz in der Graduate School of Logistics?

Stipendiat*innen in der GSofLog erhalten 1.400 – 1.700 Euro monatlich steuerfrei. Darüber hinaus verfügt jede*r Stipendiat*in über ein Reisebudget für den Besuch internationaler Konferenzen oder Fahrten zum Förderer.

Was ist eine strukturierte Promotion?

Die strukturierte Promotion unterscheidet sich von der Individualpromotion durch eine systematische und intensive Betreuung innerhalb eines Programms, wodurch häufig eine Promotion innerhalb von drei Jahren ermöglicht wird. Im Falle der Graduate School of Logistics wird die intensive Betreuung durch den Doktorvater, den Day-to-Day Supervisor und die Koordination abgedeckt. Darüber hinaus gibt ein festes Promotionsprogramm Meilensteine vor und unterstützt durch Events, Vernetzung und Weiterbildung dabei, diese zu erreichen.

GRK, Graduate School – was ist der Unterschied?

Ein GRK ist ein von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) zu einen spezifischen Thema gefördertes Graduiertenkolleg. Hierbei steht in der Regel die Grundlagenforschung im Mittelpunkt. Bis zu 12 Stipendien werden vergeben. Dabei hält sich das Kolleg an feste Ausschreibungsfristen (alle 2-3 Jahre) und die unterschiedlichen Promotionsthemen der Stipendiaten zahlen auf das spezifische, übergreifende Thema ein.

Die Graduate School of Logistics ist industriegefördert. Damit steht die anwendungsorientierte Forschung im Mittelpunkt. Die Stipendiaten forschen an einer konkreten Problemstellung aus der Praxis und transferieren ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse direkt in das fördernde Unternehmen. Der Industriepartner ermöglicht also die Evaluation der wissenschaftlichen Ergebnisse und bietet einen realen Anwendungsfall. Die Dissertation kann an konkreten Daten, Strukturen, Prozessen in der Praxis verprobt werden.

Gibt es in der GSofLog fest Ausschreibungsfristen?

Nein, die GSofLog schreibt über das gesamte Jahr aus. Sobald in der Industrie eine konkrete Fragestellung identifiziert wurde und das Unternehmen einer Förderung zustimmt, wird ein thematischer Rahmen für eine Promotion ausgeschrieben.

Welche Fachbereiche werden in der GSofLog adressiert?

Die GSofLog sucht besonders talentierte Masterabsolvent*innen der Logistik, des Wirtschaftsingenieurwesens, der Informatik, des Ingenieurwesens, der Data Science, der Statistik oder der Wirtschaftswissenschaften. Je nach thematischem Rahmen sind auch Sozialwissenschaftler*innen oder Psycholog*innen gefragt. Die GSofLog arbeitet interdisziplinär. Im Fokus steht die digitale Transformation.

Welche Grundvoraussetzungen müssen für eine Bewerbung erfüllt werden?

– Universitätsabsolvent*innen:

Da es sich um eine Begabtenförderung und ein Promotionsstipendium handelt, wird eine Abschlussnote von mindestens 1,8 erwartet. Der Abschluss des Masters sollte in Regelstudienzeit erfolgt sein. Triftige Ausnahmen, wie ein Auslandsemester, werden berücksichtigt. Während des Bachelor- und Masterstudiums müssen mindestens 300 ECTS erbracht worden sein. Bewerber*innen sollten nicht älter als 28 Jahre sein und mindestens eins, in der Regel aber zwei, Empfehlungsschreiben von Hochschulprofessor*innen einreichen. Idealerweise verfügt der*die Bewerber*in bereits über wissenschaftliche und/oder praktische Kenntnisse im ausgeschriebenen Themenbereich. Die Fähigkeit zu gutem wissenschaftlichen Arbeiten müssen klar erkennbar sein.  Darüber hinaus ist das Arbeiten vor Ort im LogistikCampus Voraussetzung, genauso wie eine Reisebereitschaft (Konferenzen, Aufenthalt beim Förderer). Die GSofLog sucht Teamplayer, die an einem interdisziplinären Austausch interessiert sind.

– Absolvent*innen Fachhochschulen:

Neben den oben genannten Anforderungen sind im Falle von Abschlüssen von Fachhochschulen weitere, teilweise auch abweichende Voraussetzungen, erforderlich. FH-Absolvent*innen können sich mit Aussicht auf einen einschlägigen Masterabschluss mit insgesamt 300 Credits (Bachelor und Master) und einer Note von „sehr gut“ (bis 1,5) bewerben. Der Abschluss des Bachelor-Studiums muss mindestens mit der Note „gut“ bewertet worden sein. Beide Abschlüsse müssen in Regelstudienzeit absolviert worden sein, es sei denn, es liegen triftige Gründe für eine verlängerte Studiendauer vor (bspw. Auslandssemester). Ein Nachweis über promotionsvorbereitende Studien–Kurse zu wissenschaftlichen Methoden, wissenschaftlichem Schreiben, etc. – oder äquivalent ein Nachweis über erfolgreiches wissenschaftliches Arbeiten – z.B. Mitarbeit an einer einschlägigen wissenschaftlichen Publikation – sollte vorliegen. Darüber hinaus ist ein persönliches Gespräch mit dem Betreuer/der Betreuerin zur Beurteilung der wissenschaftlichen Qualifikation erforderlich.

Gehe ich einen Arbeitsvertrag mit der GSofLog oder dem Förderer ein?

Ein Stipendium basiert grundsätzlich nicht auf einem Arbeitsvertrag. Stipendiat*innen erhalten eine Förderbescheinigung der Graduate School of Logistics. Damit sind Stipendiat*innen nicht leistungsverpflichtet gegenüber dem Förderer oder der GSofLog. Im Fokus steht die unbeeinflusste wissenschaftliche Arbeit. Im Rahmen der Begabtenförderung wird nur eine Übereinkunft zur aktiven Teilnahme am Promotionsprogramm vorausgesetzt. Darüber hinaus ist es möglich, dass Stipendiat*innen eine Geheimhaltungsvereinbarung mit dem Förderer schließen. Dies kann eine Grundvoraussetzung sein, da die Promovend*innen mit konkreten Unternehmensdaten arbeiten und tiefe Einblicke in interne Prozesse erhalten. Wettbewerbsnachteile für das Unternehmen sollen vermieden werden. Das Recht auf korrektes wissenschaftliches Arbeiten und die Veröffentlichung der Dissertation bleiben dabei unberührt.

Ist ein Stipendium steuerpflichtig?

Ein Stipendium ist steuerfrei. Der Stipendiensatz wird steuerfrei auf das Konto überwiesen. Eine Steuererklärung ist nicht notwendig, wenn bisher noch keine erstellt wurde. Stipendiat*innen müssen sich allerdings selbstständig krankenversichern, wenn ein Einbezug in die Familienversicherung nicht mehr möglich ist.

Über welchen Zeitraum wird gefördert?

Das Stipendium ist auf drei Jahre ausgelegt, wird aber zunächst auf ein Jahr befristet und nach einer erfolgreichen Zwischenprüfung, nach ca. neun Monaten, um zwei Jahre verlängert.

Was erwartet mich in der Zwischenprüfung?

Die Zwischenprüfung besteht aus zwei Teilen. Im ersten Teil, dem schriftlichen, wird ein zehn seitiger, vorstrukturierter Bericht erstellt, der die Aktivitäten der ersten Monate des Stipendiums erfasst und eine Zielsetzung mit Meilensteinplan für die kommenden Monate enthält. Der Bericht ist zwei Wochen vor der mündlichen Prüfung einzureichen. Im zweiten Teil, dem mündlichen, wird ein 30 minütiger Vortrag vor Vertreten des Vorstandes der Graduate School of Logistics gehalten und anschließend über eine Fragerunde eine Diskussion von ebenfalls ca. 30 min geführt. Inhaltlich stellen die Stipendiat*innen ihre bisherigen Ergebnisse vor und geben einen Ausblick. Im Fokus steht die Prüfung der wissenschaftlichen Fähigkeiten.

Welchen Dr.-Titel kann ich erlangen? 

Die GSofLog ist eine interdisziplinäre Einrichtung und kooperiert mit unterschiedlichen Universitäten und Fakultäten. Unser Anwendungsgebiet ist die Logistik und die ist eben eine Inter-Disziplin. Wird die Doktorarbeit von einem Vorstandsmitglied aus der Fakultät für Maschinenbau der TU Dortmund betreut, wird in der Regel der Dr.-Ing. vergeben. Bei einer überwiegend wirtschaftswissenschaftlich ausgerichteten Promotion im Fach Logistik wird der Dr. rer. pol. vergeben. Wenn der Erstbetreuer von der Fakultät für Statistik an der TU Dortmund kommt, wird der Dr. rer. nat. vergeben. In jeder Stipendienausschreibung wird der gesuchte fachliche Hintergrund sowie der zukünftige Doktorvater angegeben. Hiernach richtet sich dann der zukünftige Dr.-Titel.

Welche Promotionsordnung ist für mich relevant?

Jede*r Stipendiat*in ist an der Universität und Fakultät seines Doktorvaters verankert. Deshalb gilt grundsätzlich die dort jeweils aktuelle Promotionsordnung zum Start des Promotionsstudiums. Für die Fakultät Maschinenbau an der TU Dortmund findest du die aktuelle Ordnung hier.  Für die Fakultät für Statistik der TU Dortmund hier. Wer über die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der WWU Münster betreut wird, wird hier fündig. Die Promotionsordnungen halten fest, welche Mindestanforderungen Studierende für die Aufnahme eines Promotionsstudiums erfüllen müssen, geben aber auch vor, welche Leistungen während der Promotion erfüllt werden müssen. Das strukturierte Promotionsmodell der GSofLog deckt diese Anforderungen in der Regel ab.

Ist das ausgeschriebene Thema auch das Thema der Dissertation?

In der Stipendienausschreibung wird ein thematischer Rahmen für das Promotionsvorhaben aufgezeigt. Die detaillierte Ausarbeitung und damit die finale Festlegung des Dissertationsthemas erfolgt im Promotionsprozess. Innerhalb der Einführungsphase wird eine IST-Analyse im Unternehmen vorgenommen (Datenlage und -qualität, Prozesse, vorhandene Strukturen, …). Parallel dazu erfolgt eine Literaturrecherche und -analyse auf wissenschaftlicher Ebene zur Identfizierung der Forschungslücke. Erst nach diesen beiden Schritten können das methodische Vorgehen und die Forschungsfragen festgelegt werden. Daraus ergibt sich im Prozess das letztendliche Dissertationsthema. 

Kann jeder Mensch promovieren?

Nur wer ersthaftes Interesse am wissenschaftlich-fundierten Arbeiten hat und sehr gute Note im Bachelor und Master mitbringt, ist für eine Promotion geeignet. Eine Promotion bedeutet, ein gänzlich neues, spezifisches Thema auszuarbeiten. Es gilt also unbeschrittene Wege zu gehen. Dabei läuft nicht immer alles rund. Wer ausreichend Resilienz und intrinsische Motivation für sein Thema mitbringt, kann auch Krisen meistern und ist damit besser für eine Promotion geeignet. Bei einer anwendungsorientierten Promotion muss zusätzlich ein Spagat zwischen Wissenschaft und Praxis geleistet werden. Unterschiedliche Stakeholder haben Ansprüche an die wissenschaftlichen Ergebnisse bzw. den Transfer der Ergebnisse. Eine spannende Herausforderung für die, die gerne Lösungen für komplexe Fragestellungen finden. 

Warum sollte ich Mitglied der GSofLog werden?

Die GSofLog ist Community-basiert. Beim methodischen Vorgehen, bei Krisen, an schlechten Tagen, bei Schreibblockarden, wenn es stockt oder man den Überblick verliert, steht einem die Community mit Rat und Tat zur Seite. Du kannst aus den Erfahrungen der anderen lernen und findest Sparringspartner*innen direkt im Nachbarbüro. Darüber hinaus stehen dir drei Jahre ausschließlich zum Meistern der Promotion zur Verfügung. Das strukturierte Promotionsmodell unterstützt beim Einheilten von Meilensteinen. Eine gute Betreuung wird durch das Professor*innen Tandem, den Day-to-Day Supervisor und die Koordinatorin gewährleistet.