Philipp Weber

Promotionsthema: Datengetriebene Geschäftsmodelle

Studium: Wirtschaftsingenieurwesen, TU Dortmund

Unternehmen: KHS GmbH
Betreuer: Frederic Nitka (KHS GmbH)
Doktorvater: Prof. Dr. Michael Henke

Kontakt: Joseph-von-Fraunhofer-Straße 2-4, 44227 Dortmund
Telefon: +49 231 755 8305
E-Mail: weber@gsoflog.de 

 

„Die Digitalisierung reizt mich, weil ich mir nicht ansatzweise ausmalen kann, wie die Welt in 50 Jahren aussieht, ich aber der festen Überzeugung bin, dass die Digitalisierung einer der Haupttreiber für Veränderungen darstellen wird. Ich möchte nicht nur Beobachter, sondern gestalterischer Teil dieses weltverändernden Prozesses sein.“.“

Philipp im Profil

1.

Du beschäftigst dich mit dem Thema datengetriebene Geschäftsmodelle. Auch wenn du erst im Oktober 2019 mit deiner strukturierten Promotion begonnen hast, wie sieht dein wissenschaftlicher Plan aus?

Datengetriebene, disruptive Geschäftsmodelle sind auf dem Vormarsch. Die Digitalisierung der industriellen Prozesse stellt Unternehmen heute vor große und vielfältige Herausforderungen. Neben technischen Rahmenbedingungen müssen auch wichtige Fragestellungen des Managements geklärt, Methoden entwickelt, und Prozesse im Unternehmen angepasst werden. Dabei gilt es wichtige Fragen zu klären: Welche derzeitigen Geschäftsmodelle können mit Daten verbessert oder erweitert werden? Welche Gestaltungsprinzipien und Taxonomie-Dimensionen sind aus bereits bestehenden datengetriebenen Geschäftsmodellen ableitbar? Welche neuen Geschäftsmodelle werden durch die intelligente Verknüpfung und die systematische Auswertung großer Datenmengen möglich? Welcher ökonomische Wert kann durch neue Geschäftsmodelle entstehen? Welche Rolle kann die Blockchain-Technologie in einem datengetriebenen Geschäftsmodell einnehmen? Ziel ist die Entwicklung eines Frameworks, mit dem gezielt datengetriebene Geschäftsmodelle modelliert werden können. Zusammen mit dem Partnerunternehmen KHS GmbH soll dann ein Business Case entwickelt werden.

2.

Dein Stipendium wird von der KHS GmbH gefördert. Mit welcher praktischen Frage-stellung aus dem Unternehmen möchtest du dein Vorhaben evaluieren?

Die KHS GmbH lässt mir derzeit freie Hand und gibt mir Zeit, mich in die Thematik einzuarbeiten. Tiefergehende Gespräche und die Festlegung der Fragestellung finden Anfang 2020 statt. Stand jetzt finde ich die Frage spannend, wie ein offline geborenes Maschinen- und Anlagenbauunternehmen dazu befähigt werden kann, dass es systematisch ein datengetriebenes Geschäftsmodell entwickeln und einführen kann. Dabei stehen unter anderem die Nutzung vorhandener Ressourcen, wie z.B. bereits verbaute Sensorik in den Maschinen, und insbesondere die Kunden im Vordergrund.

3.

Welchen Mehrwert siehst du in datengetriebenen Geschäftsmodellen bzw. warum hast du dich für das Thema entschieden?

Facebook, Amazon, Google und Co. machen es vor. Daten sind mehr als nur Einsen und Nullen. Richtig verarbeitet und analysiert können Daten für ein Unternehmen wie die Brille für einen Sehschwachen sein. Das Thema bietet mir nicht nur die Möglichkeit wissenschaftlich in einem sowohl technologisch, ökonomisch als auch soziologisch hochaktuellem Forschungsgebiet aktiv zu sein, sondern kommt auch meinem starken Interesse für Entrepreneurship entgegen. Geschäftsmodelle erfolgreicher Unternehmen durchdringen, eigene Geschäftsmodelle entwickeln, aktuelle Technologien begreifen und über Einsatzmöglichkeiten nachdenken, den Kunden verstehen, Win-Win-Situationen erzeugen, Markttrends analysieren. Über diese Dinge kann ich stundenlang diskutieren und blühe kreativ auf.

4.

Welche konkreten Methoden oder auch Technologien möchtest du einsetzen?

Das ist zum jetzigen Zeitpunkt schwer zu sagen, ich stehe ja noch ganz am Anfang. Letztlich kommt es natürlich stark auf die Branche, das Unternehmen und den betrachteten Business Case an. Wichtig ist aus meiner Sicht, den Kundennutzen nicht aus dem Blick zu verlieren und Methoden bzw. Technologien nicht zum Selbstzweck einzusetzen. Davon abgesehen sehe ich extrem großes Potenzial in der Blockchain-Technologie, die noch so manchen Sektor durchschütteln wird – ähnlich wie einst das Internet. Die Technologie wird Geschäftsmodelle ermöglichen, die wir uns heute noch gar nicht vorstellen können und zukünftig erst noch entwickelt werden.

5.

Wird Blockchain aus deiner Sicht die Plattformökonomie ablösen?

Im B2C-Bereich gibt es bereits Anstrengungen, dezentrale Marktplätze zu erschaffen, die Ebay, Amazon oder MercadoLibre Konkurrenz machen sollen. Es bleibt abzuwarten, ob die Kunden für sich einen höheren Nutzen sehen und zukünftig lieber dort statt bei Amazon einkaufen. Kurzfristig halte ich es für schwierig, die Platzhirsche zu vertreiben. Langfristig werden die Menschen sensibler im Umgang mit ihren Daten, vor allem, wenn die Blockchain ihnen das erste Mal die Gelegenheit bietet, wirklich Kontrolle über ihre Daten zu erlangen. Im B2B-Bereich sieht die Situation aus meiner Sicht etwas anders aus. Unternehmen teilen ihre sensiblen Daten nicht so bedenkenlos wie es Privatperson beispielsweise mit der Nutzung der Google-Services tun. Da sehe ich die Blockchain-Technologie vor allem als Enabler, da dadurch das Vertrauen aus der Gleichung genommen wird und die Unternehmen ihre Datensouveränität behalten können. Fälschungssicherheit der Daten, Smart Contracts und Innovationen wie das Zero-Knowledge-Protokoll können dazu beitragen, den Datenaustausch zwischen Unternehmen erst so richtig zu befeuern.

 

5 Kurzvideos zu Philipp

Lernt Philipp in fünf kurzen Videos kennen.

5 Fakten zu Phillip Weber

  • Fernreisen sind sein absolutes Hobby
  • Er liebt fernöstliche Küche
  • Er interessiert sich für Börsenhandel
  • Er ist studierter Wirtschaftsingenieur
  • Er hat eine Ausbildung bei einer Bank absolviert