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Thillai Sivakumaran

Studium: Wirtschaftsingenieurwesen, TU Dortmund

Unternehmen: Audi AG
Betreuer: Prof. Dr.-Ing. Michael Toth, Dr.-Ing. Florian Köhne, Christian Plambeck
Doktorvater: Prof. Dr. Michael Henke

Kontakt: Joseph-von-Fraunhofer-Straße 2-4, 44227 Dortmund
E-Mail: sivakumaran@gsoflog.de

THILLAI SIVAKUMARAN

Optimierung von Produktions- und Beschaffungsnetzwerken bei Markterschließungen von Emerging Markets in der Automobilindustrie

Dissertation
erschienen in der Reihe: Supply Chain Management
Herausgeber: Henke, Michael

ISBN13: 978-3-86975-160-3

Titel der Arbeit:

Optimierte Beschaffungs- und Produktionsnetzwerke bei Markterschließungen am Beispiel der Automobilindustrie

Abstract

Aufgrund der zunehmenden Sättigung der Kernmärkte und dem damit einhergehenden hohen Wettbewerbsdruck ist für die Erreichung weiterer Absatzpotenziale die Erschließung neuer Märkte erforderlich. Die protektionistischen Maßnahmen der Regierungen stellen die Automobilindustrie vor große Herausforderungen. Es werden daher Konzepte für die Gestaltung und Auswahl von neuartigen Produktions- und Beschaffungsnetzwerken benötigt, um den neuen Anforderungen im globalen Wettbewerb gerecht zu werden.

Problemstellung und Zielsetzung

Die Hauptabsatzmärkte Westeuropa, Nordamerika und Japan stagnieren seit Jahren auf hohem Niveau. Diese Sättigung der Kernmärkte und der damit einhergehende Wettbewerbsdruck zwischen den Automobilherstellern sowie der strukturelle Wandel in den Schwellenländern machen das Erschließen neuer Märkte erforderlich. Die globalen Transportvolumina als auch die Anzahl der weltweiten Lieferanten nehmen hierbei stark zu, wodurch eine Entwicklung von einer zentralen Belieferung der Märkte hin zu einem globalen Produktions- und Liefernetzwerk notwendig wird. Ferner wird der Eintritt in die wirtschaftlich interessanten Märkte durch protektionistische Maßnahmen der Regierungen wesentlich erschwert. Durch die hohen Steuern auf Fertigfahrzeuge wird es notwendig lokale Fertigungsstätten aufzubauen, deren Investitionen sich in einem wirtschaftlich gesunden Verhältnis zum erwarteten Absatz halten. Local Content Anforderungen führen zwangsläufig zu einem Aufbau neuer Lieferantenstrukturen, welche beispielsweise die Problematik fehlender Skaleneffekte, höherer Teilekosten sowie mögliche Qualitätsprobleme zur Folge haben können. Die Unternehmen reagieren auf die Herausforderungen mit angepassten Liefer- und Fertigungsstrategien. Deren Planung und Gestaltung ist aufgrund der heterogenen Rahmenbedingungen sehr zeit- und ressourcenaufwendig. Zudem können sich die Rahmenbedingungen wie z.B. Handelshemmnisse, die politische Stabilität oder Währungskursstabilität kurzfristig ändern.

Besonders die Symbiose aus universitärem Umfeld, anwendungsnaher Forschungseinrichtung sowie einem Global Player aus der Wirtschaft war für mich als Absolvent eine besonders reizvolle Umgebung in die Forschung einzusteigen. Da ich sowohl das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik aus meiner Tätigkeit als studentische Hilfskraft, als auch die Audi AG durch ein Praktikum gut kannte, wusste ich, dass die Rahmenbedingungen hervorragend sind. Es war für mich daher früh klar, dass ich auch ein Teil der Graduate School of Logistics werden möchte, um an interessanten Fragestellungen, die direkt aus der Automobilbranche kommen, zu forschen und die Ergebnisse im Unternehmen zu implementieren.

Ziel dieser Arbeit ist die Entwicklung und Erprobung eines Optimierungsmodells für die Gestaltung und Auswahl von Produktions- und Beschaffungsnetzwerken in der Automobilindustrie im spezifischen Umfeld der Markterschließung von Emerging Markets. Dieses Modell gilt es in ein Gesamtkonzept von der Datenaufbereitung bis zur Entscheidungsfindung einzubinden. Technologiedefizite in den lokalen Industrien, volatile Marktbedingungen sowie Wechselkursrisiken sind dabei nur einige Faktoren, die es bei der Auswahl der Netzwerke zu berücksichtigen gilt.