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Erfahrungsbericht

Blog: 5 Lessons Learned auf dem Weg zum Doktortitel

Als einer der nun Dienstältesten GSofLog’ern habe ich im Laufe meiner Promotion verschiedene wertvolle Erkenntnisse gesammelt, die ich gerne mit denen teilen möchte, die sich auf diesem Weg befinden oder ihn bald antreten wollen. Die Zeit vergeht schnell, und je früher man diese Lehren für sich gewinnt, desto reibungsloser wird der Promotionsverlauf. Also lasst uns in meine „Lessons learned“ eintauchen:

1. Nutzt frühzeitig das tolle Angebot des Graduiertenzentrums

Das Graduiertenzentrum bietet viele spannende Kurse, die euch im Promotionsverlauf wirklich helfen können. Ein Workshop, der für mich besonders hilfreich war, ist der zum Speed Reading. Als jemand, der normalerweise eher langsam liest, war dies ein echter Gamechanger für mich. Ich wünschte, ich hätte diesen Workshop schon viel früher besucht. Ebenso wichtig war das Training zum Zeit- und Selbstmanagement. Der Austausch mit anderen Promovierenden über unsere Probleme in diesem Bereich und die Erarbeitung effizienter Zeitmanagement-Strategien haben mir mit verschieden Tools geholfen, mich besser zu organisieren und effizienter und zielgerichteter meine Zeit zu nutzen. Dadurch hat sich nicht nur mein Stress reduziert, sondern auch meine Leistung gesteigert.

2. Versucht es nicht allen recht zu machen

Eine wichtige Lektion, die ich gelernt habe, ist, dass man es nicht jedem recht machen kann. Eure Hauptaufgabe ist die Promotion, und es ist wichtig, dass ihr euch darauf konzentriert. Wenn eure Interessen mit dem des Förderers übereinstimmen, kann dies eine großartige Partnerschaft sein. Bei einem Interessenskonflikt solltet ihr aber schauen, dass eure Promotion nicht zu kurz kommt. Lernt, „nein“ zu sagen, wenn es notwendig ist, um eure Zeit und Energie auf das Wesentliche zu konzentrieren.

3. Konzentriert euch aufs Wesentliche

Ich neige dazu, mich zu übernehmen und zu viele Dinge auf einmal anzugehen. Doch wie Greg McKeown in seinem Buch „Essentialism: The Disciplined Pursuit of Less“ (ein Buch, welches ich auch gerne früher gelesen hätte) betont, ist es wichtig, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Oftmals habe ich den Fehler gemacht zu glauben, dass alle Optionen wichtig sind und ich allen nachgehen muss. Doch das führte nur zu unnötigem Druck und ließ mich den Fokus verlieren. Es ist besser, weniger Dinge auszuwählen und sie richtig zu machen. Investiert Zeit, um zu entscheiden, was wirklich wichtig ist, und lasst euch nicht von vermeintlich dringenden, aber unwichtigen Aufgaben ablenken.

4. Daten

Wenn eure Promotion von Daten abhängt, ist es entscheidend, die Existenz, den Zugang und die Freigabe zur Verwendung dieser Daten frühzeitig zu klären. Beharrt auf klaren Antworten und tastet ab, inwieweit sich euer Förderer bereits im Vorfeld mit eurem Thema auseinandergesetzt hat. Dies kann auch ein gutes Indiz für die Qualität der späteren Betreuung sein.

5. Versunkene Kosten

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Anerkennung von versunkenen Kosten. Zu Beginn meiner Promotion habe ich viel Zeit und Energie in ein Projekt investiert, von dem ich dachte, dass es schnell und unkompliziert abzuschließen sei. Mit jedem vergangenen Monat kam ich meinem Ziel nicht näher, aber habe neue Lösungsansätze gefunden, die dann auch wieder nicht funktionierten. Das kann dann zu einer ziemlichen Abwärtsspirale werden. Es ist wichtig, klare Ziele und Deadlines zu setzen und bereit zu sein, Projekte loszulassen, wenn sich ihre Erfolgsaussichten nicht verbessern. Daher mein Tipp: Setzt euch vorab eine Deadline und stimmt, falls notwendig, mit eurem Doktorvater ab, ob es sich lohnt mehr Zeit zu investieren, wenn die erwarteten Ergebnisse ausbleiben! Vergesst nicht die Opportunitätskosten.

Mein bisheriger Weg zur Promotion war definitiv von Höhen und Tiefen geprägt. Für die Lektionen, die ich dabei gelernt habe, bin ich aber auf jeden Fall dankbar. Ich hoffe, dass diese Tipps und Erfahrungen auch anderen Promotionsinteressierten helfen können, ihren eigenen Weg erfolgreich zu gestalten.


Louis Steinmeister

Promotionsstipendiat in Kooperation mit Infineon Technologies AG.

Er schließt zum 31. Dezember 2024 sein Stipendium ab und befindet sich nun im Endspurt. Seine zentralen Lektionen auf dem Weg zum Doktortitel teilt er mit uns.

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