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Michael Toth im Kurzinterview

Gestatten?! Toth – Prof. Michael Toth

Sag mal Michael: Wer bist du eigentlich und wenn ja, wie viele?

Mein Name ist Michael Toth, ich bin 44 Jahre alt und mittlerweile seit fast 10 Jahren Professor für Produktionsmanagement und Logistik an der Hochschule Bochum. Zuvor war ich ebenso lange am Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML beschäftigt und habe die Abteilung „Supply Chain Engineering“ geleitet. Um die Ergebnisse aus Beratungs- und Entwicklungsprojekten effizienter in die Wirtschaft transferieren zu können, habe ich 2009 gemeinsam mit einigen Kollegen aus dem Fraunhofer IML die logistics processes & IT consulting – LogProIT GmbH gegründet. Auch hier haben wir vor kurzem unser 10-jähriges Firmenjubiläum gefeiert. In diesem Umfeld habe ich über die Jahre eine enge Verbundenheit zum Lehrstuhl für Unternehmenslogistik LFO und dem Fraunhofer IML aufrechterhalten und in zahlreichen gemeinsamen Forschungs- und Beratungsprojekten mitgewirkt sowie Promotionen betreut.

Seit April 2021 bist Du auch noch assoziiertes Mitglied im Vorstand der Graduate School of Logistics. Warum hast Du dich für die Mitgliedschaft entschieden?

Die Graduate School ist für mich eine Herzensangelegenheit und zugleich der Startpunkt meiner wissenschaftlichen Laufbahn. Meine Promotion begann mit einem Stipendium an der damaligen „Graduate School of Production Engineering and Logistics“ am LFO und dem Fraunhofer IML. Ich habe mich von Anfang an sehr gut betreut gefühlt und der strukturierte Promotionsprozess gepaart mit der hohen Praxisrelevanz hat meine ersten Schritte in die Wissenschaft nachhaltig geprägt. Inspiriert von dieser tollen Erfahrung haben wir gemeinsam mit Prof. Axel Kuhn die erste rein industrie-geförderte Audi Stipendienklasse und später auch die ThyssenKrupp Stipendienklasse gegründet und zu einem Erfolgsmodell aufgebaut. Daraus ist dann die GSofLog entstanden. Aus meiner Sicht eine hervorragende Weiterentwicklung zu einer unternehmensoffenen Form der Stipendienförderung. Du siehst, ich bin schon lange dabei und war nie richtig weg. Ich freue mich sehr, dass ich in meiner neuen Rolle als Professor an einer Fachhochschule die Gelegenheit bekomme, die GSofLog aktiv mit zu gestalten.

Warum wolltest du Professor zu werden?

Der Wunsch eine wissenschaftliche Laufbahn einzuschlagen hat sich bei mir während meiner Zeit am Fraunhofer IML entwickelt. Als Professor habe ich die Möglichkeit, meine eigene Forschung zu entwickeln und – durch die Nähe zur TU Dortmund und dem Fraunhofer IML – mein bisheriges Netzwerk zu nutzen, um an neuen Lösungen für die Logistik von Morgen zu arbeiten. Zudem liebe ich es, mein Wissen und meine Erfahrung an Studierende und Promovierende weiterzugeben, was zugegebenermaßen einen großen Teil meiner Tätigkeit ausmacht.

Welchen Eindruck hast du von dem Netzwerk, den Stipendiaten und den Themen der GSofLog?

Mein Eindruck ist sehr positiv. Mit gefällt insbesondere, wie die Stipendiaten interdisziplinär und unternehmensübergreifend zusammenarbeiten und voneinander profitieren. Dies ist sicher eine der besonderen Weiterentwicklungen zu den früheren Graduate Schools und eine hervorragende Chance für die beteiligten Unternehmen von breit gefächerten Innovationen zu profitieren. Zudem bin ich begeistert von den begleitenden Angeboten und Events, welche das Studium an der GSofLog sicher zu einer besonderen Erfahrung machen.

Bitte ergänze folgende Sätze:

Corona sorgte für …

Fokus auf das Wesentliche (Gesundheit und Zufriedenheit), mehr Zeit für die Familie und sehr viel Homeoffice. Aber auch die Notwendigkeit neue Wege zu finden, um mit Freunden, Kollegen und Geschäftspartnern im Kontakt zu bleiben. Man realisiert, wie wertvoll persönliche Kontakt in allen Lebenslagen sind!

Digitalisierung heißt für mich …

Abseits der gängigen Definitionen prägt die Digitalisierung einen radikalen und rasanten gesellschaftlichen und industriellen Wandel. Am meisten macht sich das bemerkbar an mitunter alltäglichen Produkten, die immer stärker mit der digitalen Welt verschmelzen. Ob Zahlungen mit dem Smartphone, Digitale Einkäufe (auch im Lebensmitteleinzelhandel) oder die Steuerung von Heizungen und der Wartungsaufträge via APP – die Digitalisierung ist in vielen Haushalten angekommen. Dabei setzen die Unternehmen, welche als erste auf den Märkten aktiv sind, die Standards für ganze Industrien. Das ist eine große Chance für neue Unternehmen und gleichzeitig eine Gefahr für etablierte Unternehmen, ihren über Jahre aufgebauten Status auf den Märkten zu verlieren. Alles in allem eine spannende Zeit sowohl für die Industrie als auch für die Kunden, welche sich auch in Zukunft auf spektakuläre Neuentwicklungen freuen dürfen.

Logistik ist …

Wie die Blutbahn und das Nervensystem eines Körpers. Die Logistik stellt die Versorgung mit allen erforderlichen Stoffen sicher und der Informationsfluss steuert ein reibungsloses Miteinander aller Entitäten. Je besser dieses System trainiert wird, umso effizienter kann es auf unvorhergesehene Situationen reagieren.

Du liebst es zu Golfen. Für welche Themen brennst du noch?

Eigentlich spiele ich leidenschaftlich Tennis, doch während der Corona-Pandemie war das leider nur sehr eingeschränkt möglich. Daher wollte ich mal was Neues ausprobieren und jetzt hat mich der Golfsport gepackt. Eine tolle Möglichkeit, den alltäglichen Stress abzubauen und gleichzeitig in der Natur sein.

Meine weitere große Leidenschaft ist das Reisen. Gerne abseits der touristischen Pfade, Land und Leute kennenlernen und die Welt erkunden. Ich hoffe das wir das bald wieder uneingeschränkt tun können.

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