Corona hat einige Fertigungslinien oder auch ganze Produktionen zum Erliegen gebracht bzw. stark eingeschränkt. Lieferzeiten haben sich verlängert oder Teile konnten nicht bestellt werden. Aktuell fahren vielen Unternehmen ihre Produktion wieder hoch und starten damit den Ramp-Up. Was ist im Lager, was fehlt? Wie steht es um die Lieferanten, Partner und Kunden? Die Industrie steht gerade vor vielen Fragen, einen Ramp-Up in dieser Komplexität mit so vielen asynchronen Supply-Chain Zuständen und Unsicherheiten hat es noch nicht gegeben. Diese zehn Dos sollten Sie für Ihren Ramp-Up beachten!

1. Schnelligkeit und Agilität sind gefragt
Setzen Sie einen Krisenstab auf, bei dem alle relevanten Informationen zusammenlaufen, sodass Entscheidungen unbürokratisch und schnell getroffen werden können.

2. Kollaboration ist wichtig – wie nie zuvor
Nur wer sich mit den Akteuren in der Supply Chain partnerschaftlich abstimmt, wird den Ramp-Up effizient bewältigen können!

3. Bringen Sie Transparenz in Ihre Supply Chain
Um den Ramp-Up zielgerichtet in die Wege zu leiten, ist Transparenz über die Warenströme unabdingbar. Haben Sie dabei sowohl Ihre Kunden als auch Ihre Lieferanten und Sub-Lieferanten im Blick. Nur so können Sie Bedarfe und zeitliche Rahmenbedingungen abwägen.

4. Skizzieren Sie ein Bild Ihres Supply Chain Zustands
Durch den sukzessiven Wegfall von Produktions- und Transportkapazitäten auf der ganzen Welt sowie die enge Verflechtung der Lieferketten sind die Prozesse in den Lieferketten in einem asynchronen Zustand zum Stillstand gekommen. Bringen Sie daher in Erfahrung, an welchen Häfen, Umschlagszentren und Standorten welche Bestände verfügbar sind.

5. Bleiben Sie auf dem neuesten Stand
Bewerten Sie regelmäßig die politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen im Hinblick auf ihre Relevanz für Ihre Lieferkette. Ge- und Verbote, Hygienemaßnahmen, Grenzregelungen und viele weitere Aspekte können Auswirkungen auf Ihre Lieferkette haben.

6. Klären Sie die Nachfragesituation
Sprechen Sie mit Ihren Vertriebsexperten in den Regionen, um die Bedürfnisse der Kunden in der aktuellen Situation in Erfahrung zu bringen. In welchen Regionen wird wann eine Rückkehr zur Normalität erwartet?

7. Identifizieren Sie die kritischen Pfade
Nicht jeder ungewünscht Zustand in Ihrer Lieferkette muss eine unmittelbare oder schwerwiegende Auswirkung auf Ihren Ramp-Up haben. Bewerten Sie daher immer die Relevanz der derzeitigen und zu erwartenden Herausforderungen: Welche Teile sind kritisch, um Ihre Produktion wieder in Gang zu bringen? Welche Ihrer Lieferanten oder Sub-Lieferanten befindet sich in einer wirtschaftlich bzw. finanziell schwierigen Situation? Auf welchen Relationen sind Transportengpässe zu erwarten?

8. Bringen Sie Bedarfe und Kapazitäten wieder in Einklang
Entwickeln Sie Maßnahmen, um den asynchronen Zustand Ihrer Supply Chain schrittweise wieder in einen synchronisierten Zustand zu überführen. Berücksichtigen Sie dabei die kritischen Pfade und die regional unterschiedlichen Erwartungen Ihrer Kunden.

9. Unterstützen Sie Ihre Partner
Der Wegfall eines kritischen Supply Chain Akteurs kann enorme Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit der gesamten Lieferkette haben. Unterstützen Sie daher Ihre Partner im Rahmen Ihrer Möglichkeiten – durch bestmögliche Informationstransparenz sowie die Bereitschaft zur Gewährung finanzieller Spielräume.

10. Halten Sie Ihre Anlaufplanung flexibel
Aufgrund der Vielzahl an Abhängigkeiten und Unwägbarkeiten ist es wichtig, verschiedene Zukunftsszenarien im Blick zu halten. Simulationswerkzeuge für Liefernetzwerke können eine wertvolle Hilfe sein, um Planungsentscheidungen für komplexe Supply Chains und unterschiedliche Szenarien abzusichern.

In den Ramp-up zu starten wird kein leichtes Unterfangen. Mit der richtigen Struktur und einem transparenten Austausch werden Sie es meistern.