Mit dem Blockchain-fähigen IOT-Device präsentierten Wissenschaftler aus dem Innovationsökosystem der Graduate School of Logistics einen zukunftsweisenden Prototyp zur Überwachung temperaturempfindlicher Waren wie Lebensmittel, Medikamente oder Impfstoffe entlang weltweiter Lieferketten. Es ist die erste Geräteentwicklung des Europäischen Blockchain-Instituts und Prototyp einer Reihe Blockchain-basierter Entwicklungen made in NRW. Wir haben einen Blick auf Technik und Potenzial geworfen und Ihnen die 10 Fakten zusammengestellt.

1. Komplette Neuentwicklung

Das Blockchain-fähige Device ist eine vollständige Neuentwicklung, angefangen bei der Computer-Hardware über die Software des Temperatursensors bis zum Blockchain Client. Eine so noch nie dagewesene Entwicklung stellt den ersten Schritt hin zu einer Silicon Economy dar.

2. Startschuss für eine Reihe

Das Device ist ein Prototyp und nur der Startpunkt. Eine Weiterentwicklung des ersten Prototyps zu einer Serie von Blockchain Devices soll stattfinden. Dabei möchte das Europäische Blockchain-Institut in NRW gemeinsam mit allen Akteuren im Blockchain-Bereich zusammenarbeiten.

3. Echtzeitdatenerfassung und Realtime-Steuerung

Mit diesem Blockchain-fähigen IoT-Device werden Echtzeitdatenerfassung und eine autonome Real-Time-Steuerung von Lieferketten Realität. Durch die sichere Einbindung physischer und monetär relevanter Prozesse in ein Blockchain-basiertes Ökosystem sind eine horizontale und vertikale Vernetzung sichergestellt. Zudem ist das Device »IDS ready«, also für die Implementierung in den International Data Space vorbereitet.

4. Lückenlose Transparenz

Positions- und Sensordaten dokumentieren die lückenlose Überwachung der Transportkette inklusive einzuhaltender Bedingungen. Ob per Schiff oder per LKW, das IOT-Device verfügt über eine 5G-kompatible Kommunikation und meldet Status über seine Position und die Temperatur in der Transportbox.

5. Smart Contracts

Zukünftig werden die Devices aktiv per Smart Contract verhandeln, Transaktionen anstoßen und Zahlungen buchen. Dadurch wird jede Aktion über das Blockchain-Netzwerk eindeutig identifizier- und nachverfolgbar. Schon bald nicht nur Daten, sondern reelle Werte rechts- und prozesssicher verhandelt und gebucht. Der Wandel vom Internet der Dinge zum Internet der Werte findet statt.

6. Hightech und trotzdem energiesparend

Verbaut sind ein hochauflösendes ePaper-Display (1440 x 1072 Pixel), ein leistungsstarker dual A7 Core und eine Reihe von Sensoren (Temperatur, Beschleunigung, Lage). Die Akkulaufzeit beträgt im Dauerbetrieb mehr als 14 Tage und im Low-Power-Betrieb mehr als zwei Jahre.

7. Aktuell und hilfreich

Der Prototyp zur Überwachung temperaturempfindlicher Waren wie Lebensmittel, Medikamente oder Impfstoffe entlang weltweiter Lieferketten, kann gerade jetzt – in Zeiten der Pandemie – sinnvoll eingesetzt werden. So könnten Sensordaten die Temperatur von Impfstoffen während des Transports überprüfen und gemeinsam mit einer eindeutigen Identifizierung die Qualität sicherstellen. Durch automatisierte Verträge wird die weitere Abwicklung der Ware bis zum Endkunden dann beschleunigt.

8. OpenSource

Wie in allen Projekten des Europäischen Blockchain-Instituts, wurde auch hier mit OpenSource gearbeitet. Nur so ist eine offene Zusammenarbeit mit allen Blockchain-Akteuren in ganz Europa möglich. Deshalb ist das Blockchain Framework Tendermint Basis der neuesten Entwicklung.

9. Kompatibler Standard

Nur 9 mm hoch, kann das Device wie eine Einsteckkarte in einen Standardbehälter eingesteckt werden. Es braucht keinen umfangreichen Installationsprozess und kann schnell und einfach Daten und Sicherheit liefern.

10. Offen für Anwendung und Entwicklung

Das Device soll mit weiterer Sensorik ausgestattet werden und wird so zum Prototyp für weitere Anwendungsfelder. Gemeinsam können nun konkrete Anwendungsbeispiele und Best Practices mit der Praxis geschaffen werden.

Wer Interesse am neuen Device hat und gemeinsam mit den Kollegen vom Europäischen Blockchain-Institut einen Anwendungsfall schaffen möchte, kann sich an die Communitymanagerin von Blockchain Europe wenden.

Britta Scherer | britta.scherer@iml.fraunhofer.de | Tel. +49 (0)231 9743 413