Es gibt zahlreiche Gründen, warum Unternehmen jeder Größe in Forschung und Entwicklung investieren sollten und warum dabei vor allem Kooperation mit Forschungseinrichtungen und –initiativen sinnvoll sind.  Wir haben zehn Gründe zusammengefasst.

1. Keine Frage sondern ein Muss!

Forschung und Entwicklung (F&E) setzt sich mit dem Erwerb neuester Erkenntnisse und deren erstmalige Implementierung in die Praxis auseinander und ist der Dreh- und Angelpunkt für Innovation und Wandel. Corona wird nicht die letzte Ursache für einen Wandel der Wirtschaft bleiben. Schauen wir auf den Klimawandel, den gesellschaftlichen Umbruch oder die steigende Erwartungshaltung von Kunden werden Unternehmen zukünftig immer häufiger gezwungen sein, schnell zu reagieren und ihre Produktion, ihr Lager, ihren Service oder ihr Geschäftsmodell umzustellen. Um langfristig erfolgreich zu bleiben oder zu werden, müssen Unternehmen kontinuierlich in F&E investieren.

  • 2. Kleine Investments sind bereits ausreichend.

Bei F&E kommt es nicht auf die Höhe der investierten Mittel an, sondern um den gezielten Einsatz von Mitteln. Im Fokus stehen Investments in Zukunftschancen oder zur Reduzierung der Komplexität im Kerngeschäft. Oft sind Kooperationen mit der Forschung zielführend. Kooperationen im Rahmen von universitären Abschlussarbeiten sind kostenfrei. Kleine Invests in F&E können zu hohen Renditen führen. 

  • 3. Bedarfsgerecht Kompetenzen nutzen.

Wenn Sie für neue Produktentwicklungen Kompetenzen für bestimmte Technologien nicht im eigenen Unternehmen besitzen, so finden Sie diese bei bestehenden Forschungseinrichtungen. Sie greifen also bedarfsgerecht auf Kompetenzen zu, statt sie im eigenen Unternehmen aufzubauen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler können über ihr Forschungsfeld, aufgrund ihres Übersichtswissens, eine hochwertige Unterstützung liefern. Gerade wenn der Einsatz neuer Technologien, Verfahren oder Materialien geplant ist, ist dieses Expertenwissen Gold wert.

  • 4. Bestehende Testbeds nutzen.

Für Tests benötigt man oft sehr teure Technologien, Maschinen oder eben Testbeds. Für Unternehmen macht eine eigene Anschaffung keinen Sinn. Die Kosten würden in die Höhe schnellen. In diesem Fall ist es weit nutzbringender einen Dienstleistungsauftrag an eine externe Forschungseinrichtung zu vergeben oder gleich in Kooperation mit der Forschungseinrichtung das Testbed vor Ort zu nutzen.

  • 5. Bestehende Maker Spaces nutzen.

Zahlreiche Forschungseinrichtungen verfügen über Maker Spaces. Hier können gemeinsam Prototypen gebaut werden. Beispielsweise 3D-Druck Zentren gekoppelt an Micro SD Labs, Elektro- und Holzwerkstätten bieten viele Möglichkeiten funktionsfähige Prototypen aufzubauen. Erste Serienproduktionen sind ebenfalls möglich. Die Entwicklungskosten bleiben gering und dennoch können Funktionen und Einsatzgebiete getestet werden.

  • 6. Qualifiziertes Nachwuchs- und Talentscouting

Ob über einen Abschlussarbeit, ein Stipendium oder aber die Mitarbeit als Studentische Hilfskraft in einem Projekt – Absolvent/innen finden über Kooperationen zwischen Industrie und Wissenschaft häufig den ersten Arbeitgeber in der freien Wirtschaft. Durch die Zusammenarbeit können sich beide Seiten einen guten Eindruck vom jeweiligen Gegenüber verschaffen und guten Gewissens in ein Arbeitnehmer/Arbeitgeber-Verhältnis einsteigen. Erste Kompetenzen können so auch direkt ins eigene Unternehmen übernommen werden.

  • 7. Von Objektivität und Externem Blick profitieren.

Eine Kooperation mit einem Forschungsinstitut bietet jedem Unternehmen einen objektiven Blick von außen auf Vorhaben und Ideen. Eine erfahrene und ehrliche Einschätzung ist insbesondere bei Neuentwicklungen, Umstrukturierungen oder bei neuen Geschäftsmodellen viel Wert.

  • 8. Forschungsnetzwerke nutzen.

Die Forschung ist untereinander vernetzt. Die Mitarbeitenden kennen alle relevanten Experten auf ihrem Forschungsgebiet. Über Fachveranstaltungen, Konferenzen und Symposien findet ein intensiver Austausch statt. So können schnell Forschungspartnerschaften zu angrenzenden Technologiefeldern vermittel oder bedarfsweise weitere Experten in das Gesamtvorhaben involviert werden.

  • 9. Am Puls der Zeit bleiben.

Aus einer ersten guten Kooperationserfahrung kann sich ein nachhaltig nutzbringendes, partnerschaftliches Verhältnis zu Forschungseinrichtungen entwickeln. Besteht ein gutes Verhältnis, so erfahren Sie schon frühzeitig durch den Forschungspartner von neuesten Entwicklungen und Trends. Hieraus können dann neue Ideen für neue Projekte und Innovationen entstehen.

10. Von Open Innovation profitieren.

In Maker Spaces, Testbeds und Forschungsprojekten sind sowohl große, als auch kleine und mittelständische Unternehmen aus ganz Deutschland und Europa involviert. Nicht selten entstehen durch das gemeinsame kreative Arbeiten und den unverbindlichen, persönlichen Austausch in den Co-Working-Spaces gemeinsame Ansätze für Innovationen. Unternehmen stehen häufig vor gleichen Herausforderungen und es bietet sich an, diese auch gemeinsam zu meistern. 

Bei all diesen Vorteilen wird deutlich, dass die Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen nicht nur als Option, sondern als strategisches Element anzusehen ist. Es gibt zahlreiche Angebote für F&E in Kooperation mit Forschungseinrichtungen und es kommen regelmäßig neue hinzu.

Ein gutes und etabliertes Einstiegsformat ist die Förderung eines Stipendiums in der Graduate School of Logistics. Binnen drei Jahren werden Doktorarbeiten anhand konkreter Fragestellungen aus dem Unternehmen geschrieben und die Zwischenergebnisse kontinuierlich in die Praxis transferiert. Unternehmen und Stipendiaten werden in das Innovationsökosystem am Wissenschaftsstandort Dortmund integriert und nutzen die Ausstattung vor Ort.