Das neue Jahr ist gestartet und auch, wenn sich gefühlt nichts geändert hat, hat sich so viel geändert. Wir stehen vor den Herausforderungen eines neuen Supply Chain Managements, nachhaltiger Strategien und einer neuen Arbeitswelt. Inmitten dieses disruptiven Wandels, verursacht durch die Pandemie, stellen wir fest, es geht nur vorwärts und nicht zurück. Wir warten nicht, bis Corona vorbei ist und kehren anschließend in unser „normales“ Leben zurück. Unser Leben und Arbeiten werden gänzlich anders sein. Es war also kein Pause-Button, der Anfang 2020 gedrückt wurde, sondern ein Start-Button.
Ein Start in eine gänzlich neue Gegenwart und Zukunft. Über Digitalisierung wird nicht mehr diskutiert, sondern sie ist die notwendige Voraussetzung für unser Wirtschaften, Sozialleben und unsere Versorgung. Es heißt, Corona habe die Digitalisierung beschleunigt und da ist etwas Wahres dran. Aber vor allem hat Corona dafür gesorgt, dass die Digitalisierung als disruptiver Wandel nicht nur in Unternehmen Einzug erhält, sondern in das Leben einer jeden Person.
Was sich ganz lapidar dahin sagt, ist tatsächlich noch nicht in unseren Köpfen angekommen. Wir kehren nicht zurück in die Vergangenheit. Die Welt und unser Leben haben sich geändert. Jedem Anfang, so heißt es, wohnt ein Zauber inne und in jedem Wandel, steckt eine Chance. Nur wie genau sieht unsere Chance aus? Wie bei jedem disruptiven Wandel gibt es Gewinner und Verlierer. Auch wenn wir die Welt nicht schwarz-weiß kategorisieren können und Schubladendenken falsch wäre, so kann man doch sagen, dass die Gewinner, die sind, die den Wandel annehmen und sich darauf einlassen.
Wichtig ist, dass wir alle Generationen abholen und mitnehmen. Sprich, die sogenannten Babyboomer und die Generationen X-Z. Dabei müssen wir Digital Natives und Digital Immigrants verknüpfen. Manche könne besser mit der digitalen Nähe bzw. mit der Nähe auf der Distanz leben und arbeiten als andere. Besonders denen, die eine führende Position bekleiden, wird aufgefallen sein, dass einige ihrer Mitarbeitenden seit Corona vor Kreativität strotzen und sehr konzentriert auch von zuhause arbeiten können. Nach anfänglichen Schwierigkeiten durch das Verwischen der Grenzen zwischen Arbeit und Privatem, wurden die Vorteile von Homeoffice erkannt und eine angenehme Work-Life-Balance trat ein. Andere Mitarbeitende befürchten nicht gesehen zu werden oder verharren im Corona-Warteraum in der Hoffnung, dass bald die alte Normalität eintritt.
Ob man sich nun die Zeit im Wartebereich vertreibt oder den Wandel angenommen hat, alle sehnen sich nach Treffen im realen Leben, Messen, Konzerten, Partys und dem guten alten Austausch an der Kaffeemaschine im Büro. Aber das Homeoffice wird uns auch nach Corona begleiten. Was gut ist, denn wenn wir ehrlich sind, wollen wir all die Vorteile, die es mit sich bringt, nicht missen. Erst neulich sagte eine Kollegin zu mir, „das Großartige am Homeoffice ist, ich kann den ganzen Tag Aioli essen und keinen stört es“. Das ist natürlich ein humoristisches Beispiel 😉. Es zeigt aber zumindest einen Vorteil sehr anschaulich.
Videokonferenzen werden auch in Zukunft nicht der bevorzugte Kommunikationsweg sein. In Zeiten von nachhaltigem Handeln und zahlreichen digitalen Möglichkeiten, müssen wir uns dennoch fragen: Macht es Sinn, einen ganzen Tag auf Dienstreise zu gehen, wenn der Termin auch ohne Kosten und zum Wohle des Klimas virtuell stattfinden kann? Die Antwort liegt auf der Hand und deshalb werden auch Videokonferenzen Bestandteil unseres Lebens bleiben. Allerdings, und darauf können wir uns alle freuen, werden wir zukünftig das Beste aus zwei Welten miteinander kombinieren können. Ich schätze, darin steckt der Zauber des Anfangs unserer Reise und auch die Chance des Wandels. Wir nehmen einfach das Beste aus zwei Welten, der vergangenen und der aktuellen, und kombinieren es zu einer modernen Zukunft.