Gespräche mit dem Doktorvater oder der Doktormutter gehören zum Promotionsprozess dazu, genauso wie Feedback von Post Docs und dem eigenen PhD Netzwerk. Feedback und Diskussion sind der Dreh- und Angelpunkt für die Dissertation. Trotzdem erleben wir es immer wieder, dass Promovierende kleinschrittig das Feedback ihrer Betreuenden mitschreiben und dann anfangen einzelne Sätze umzuformulieren.

Unser Tipp: Kopf hoch, Brust raus und auf in die Diskussion. Seid selbstbewusst.

Bei der Dissertation geht es nicht darum, den Doktorvater oder die Doktormutter glücklich zu machen, auch werden einzelne Umformulierungen den grundsätzlichen Inhalt nicht ändern. In den Feedbackschleifen geht es darum, andere von dem eigenen Vorgehen, Ansatz und den Ergebnissen zu überzeugen. Seid ihr hier gut aufgestellt und seid reflektiert, ist es vollkommen berechtigt eure Sichtweise argumentativ in einer Diskussion zu untermauern.

Aus der Diskussion entsteht Wissenschaft. Legt Stift und Papier beiseite oder schaltet euer Device aus. Erst die Diskussion macht eure Dissertation zu einem tragenden Werk mit Mehrwert. Als erfahrene Wissenschaftler*innen hoffen eure Betreuenden bestenfalls, dass ihr eure Ansätze verteidigt und dass ihr es als Promovierende besser macht, als sie es selbst könnten. Nur dann ist es innovativ, neu und beantwortet tatsächlich eine Forschungslücke.

Wenn euch das Feedback aus dem Konzept bringt, weil euch Argumente, Gründe oder Ansatzpunkte für eine solide Diskussion fehlen, dann solltet ihr euer Vorgehen noch einmal grundsätzlich überdenken.  

Warum sich nur wenige trauen in die Diskussion mit den Betreuenden einzusteigen, hat wahrscheinlich auch soziale Gründe. Viele wurden anders erzogen. Man soll respektvoll sein, politisch korrekt, auf die Weisheit des Alters hören und niemals zu forsch sein.

Zu forsch? Kühn, stark, energetisch, couragiert, bestimmt und entschlossen beschreiben Wortherkunft und Synonyme für forsch. Auch wenn sich „forsch“ nicht von „Forschung“ ableitet, so schadet es nicht, wenn ihr forsche Forschende seid. In diesem Fall ist forsch nämlich nicht frech oder unverschämt, sondern genau richtig. Schließlich müsst ihr zum Abschluss in die Disputation und die ist nichts anderes als die Verteidigung eurer Doktorarbeit. Einzelne Feedbackrunden sind also die kleinen Trainingseinheiten vor dem großen Abschluss.


Diesen Beitrag schrieb Britta Scherer, Koordinatorin der Graduate School of Logistics, für den GSofLog-Blog. Weitere Blog-Beiträge findet ihr hier.

Unsere Koordinatorin gibt den PhD Stipendiat*innen regelmäßig Feedback. Nicht nur bei der Verschriftlichung der Dissertation sondern auch bei Präsentationen für Wissenschaft oder Praxis.