In Unternehmen und Organisationen sind viele Daten vorhanden, die richtig gefiltert, analysiert und genutzt ein enormes Potenzial bieten. Dabei ist nicht nur ein richtiges Datenmanagement relevant, sondern auch eine zentrale Data Governance, also eine einheitliche Strategie, die Daten und ihren Weg durch das Unternehmen schützt, definiert und effizient verwaltet. 

In Zeiten der Digitalisierung basieren ein Großteil der im Unternehmen getroffenen Entscheidungen auf der Analyse von Daten (Data Mining, Business Intelligence). In der Praxis wurde das Potenzial von Big Data bereits erkannt, allerdings befassen sich in der Regel eher Teams ausgewiesener Datenspezialist*innen oder einzelne Interessierte mit dem Thema. Um das volle Potenzial zu heben, müssen aber maximal viele Mitarbeiter*innen in die Datennutzung involviert werden.

Ein Lösungsweg soll die sogenannte „Datendemokratisierung“ sein. Sprich: Möglichst viele Mitarbeiter*innen erhalten Zugriff auf Daten, mit dem Ziel, in ihrer eigenen Arbeit produktiver und effizienter zu werden. Dazu muss es aber zunächst ein gemeinsames Verständnis von Daten geben und es braucht einen Überblick über die Datenqualität. Darüber hinaus wird ein Rollen- und Verantwortungssystem erforderlich, das klärt, wer auf welche Daten zugreifen bzw. mit ihnen arbeiten darf, denn einige Daten unterliegen dem EU-DSGVO oder ähnlichen Gesetzen und ein Verstoß führt zu hohen Bußzahlungen oder Abmahnungen. Es braucht also eine durchgängige Compliance, die nicht nur gesetzliche sondern auch branchenspezifische Anforderungen berücksichtigt.

In einem weiteren Schritt müssen Mitarbeitende aufgeklärt und motiviert werden. Denn nur, wenn diese die Chancen und das Potenzial von Daten erkennen, können sie Daten auch gezielt und effizient einsetzen. Es gilt also Daten funktionsgerecht zur Verfügung zu stellen und mit geeigneten Methoden auch schnelle Analysen und Ergebnisse zu ermöglichen. Ein Zugriff auf zu viele, teilweise auch irrelevante Daten, wirkt dabei eher kontraproduktiv.

Eine zielführende Data Governance berücksichtig all diese Aspekte auf strategischer und sozialer Ebene. Da Daten und ihr Austausch häufig nicht an den Unternehmensgrenzen Halt machen, kann sich auch eine Data Governance über die gesamte Informationskette sowie auf ganze Netzwerke erstrecken und eine Ausarbeitung entsprechend komplex werden. Richtig umgesetzt kann die Data Governance die Wettbewerbsfähigkeit und die Mitarbeitendenmotiviation steigern, den Kundenservice verbessern und insgesamt positive Auswirkungen auf die Wirtschaftlichkeit bzw. den Umsatz haben.


Weitere Wissenshäppchen aus dem Glossar zum Innovationsökosystem am Wissenschaftsstandort Dortmund finden Sie hier.