Heute erfahren Sie in unserer redaktionellen Reihe „Zehn“, welche 10 Krisen Promovenden im Rahmen ihrer Promotion zu bewältigen haben:

1. DIE LITERATURKRISE: Jeder Autor schreibt was anderes, nutzt andere Worte, aber was gilt denn nun? Einfach haltet ihr es, wenn ihr euch an anerkannten Experten oder an der einschlägigen Lehre eures Forschungsstandortes orientiert. Am Ende könnt ihr davon losgelöst aber auch auf die Literatur zurückgreifen, die die besseren Argumente vorweist.  Forschen heißt kritisch hinterfragen.

2. DIE FOKUSKRISE :In der Forschung gilt es noch viele weiße Flecken mit wissenschaftlichen Erkenntnissen zu füllen. Wie findet man Forschungsfragen und grenzt das Vorhaben realistisch ein? Baut auf eure Betreuer, sie helfen, kennen die relevanten Trends und begleiten euch durch den iterativen Prozess.

3. DIE DATENKRISE: Wie finde ich valide Daten und die richtigen Ansprechpartner zur Validierung meiner Arbeit? Es gibt zahlreiche Forschungsnetzwerke an Universitäten und auch auf internationaler Ebene. Nutzt diese Netzwerke und baut euch ein eigenes auf.

4. DIE ZITATIONSKRISE: Viel Literatur wurde gelesen, zahlreiche Stellen markiert und nun? Nutzt die Zitationsweise eures Forschungsstandortes und pflegt die Stellen direkt in eine Software ein. Beispielsweise Citavi. Sobald die ersten Zeichen auf dem Papier stehen, solltet ihr richtig zitieren. Die passenden Stellen im Nachgang wiederzufinden ist ein schwieriges Unterfangen und kostet sehr viel Zeit und Mühe.

5. DIE ERGEBNISKRISE: Alles ist einmal runtergeschrieben. Über Jahre wurde an dem Ergebnis gearbeitet und nun erscheint es geradezu banal! Wenn es euch Jahre eures Lebens gekostet hat und ihr wissenschaftlich korrekt gearbeitet habt, kann das Ergebnis gar nicht banal sein. Ihr hättet berechtigte Kritik bereits auf eurem Weg aufgegriffen und eingearbeitet.

6. DIE SCHREIBKRISE: Schreibblockaden werden euch quälen. Fragen wie: Wann habe ich zu viel geschrieben oder ist es zu wenig Text? Und: Wann bin ich fertig? werden euch verunsichern. Unterteilt euer Vorhaben in kleinere Aufgabenpakete und setzt euch realistische Deadlines. Für jedes Teilergebnis dürft ihr euch belohnen.

7. DIE ZEITKRISE: Keine Zeit, um an der Diss zu arbeiten? Hier gilt es ganz klar Prioritäten zu setzen. Ihr seid euer eigener Auftraggeber und Projektleiter. Zeit muss man sich nehmen und einplanen, notfalls auch am Wochenende. Regelmäßige und feste Termine können helfen im Zeitplan zu bleiben. Alles andere sind Ausreden.

8. DIE SOZIALE KRISE: Wann bist du fertig? Wie lange brauchst du noch? Ach, darf ich kurz stören? Lass uns lieber rausgehen, dass Wetter ist so schön! – Soziale Verpflichtungen, Einladungen und Druck von Familie und Freunden können nerven und gleichzeitig sehr verlockend sein. Durchhaltevermögen und Prioritäten setzen sind auch hier gefragt. Erwartet Verständnis für eure Situation.  

9. DIE SELBSTVERTRAUENSKRISE:  Du glaubst du schaffst es nicht. Jeder große Wissenschaftler hatte mindestens eine Krise. Du bist immer nur bis zum nächsten Erfolgserlebnis verunsichert.  Also schaffe neue Erfolge!

10. DIE ABGABEKRISE: Hier kommt gerne alles zusammen: Unsicherheit, Panik und Druck. Du wärest nicht hier angekommen, wenn dein Doktorvater nicht von dir überzeugt ist. Ein Abschluss ist immer schwierig, aber du hast ihn dir verdient. Platz für neue Pläne!

Du willst mehr über uns erfahren? Unseren Jahresbericht gibt es auch digital! Persönlich triffst du uns bei der kostenfreien Vortragsreihe „Praxis trifft Wissenschaft“, jeden 2. Dienstag im Monat an der TU Dortmund.