Was heißt Nachhaltigkeit in Zeiten des digitalen Wandels überhaupt? Fest steht, es gibt viele Definitionen, zahlreiche Diskussionen und die Welt ist sich wohl einig, dass wir uns bei diesem Thema nicht einig werden. Die Sustainable Development Goals (SDGs) wurden bereits 2015 veröffentlicht und bieten 17 globale Ziele für die nachhaltige Entwicklung als grobe Orientierung. Spätestens seit den Fridays for Future, initiiert durch Greta Thunberg, hat jeder auf die eine oder andere Weise über das Thema nachgedacht, aber vielen fehlt ein konkreter Ansatzpunkt oder eben der konkrete Plan für eine Corporate Sustainability.
Jeder und jede ist für nachhaltiges Handeln verantwortlich. Das betrifft kleine, mittelständische, wie auch global agierende Unternehmen, wissenschaftliche und soziale Einrichtungen, die Politik, Schulen, Weiterbildungseinrichtungen und jedes Individuum. Alle tragen eine große Verantwortung für die Erreichung der Ziele für die nachhaltige Entwicklung und für die Lebensqualität folgender Generationen. Nachhaltigkeit besteht aus drei Säulen: der ökonomischen, der ökologischen und der sozialen. Diese Säulen können nicht getrennt voneinander betrachtet werden, weil sie in einem komplexen Zusammenhang zueinanderstehen.
Die Umsetzung von Nachhaltigkeit ist ein Instrument zur gemeinsamen Bekämpfung sozialer und ökologischer Herausforderungen sowie zur Verbesserung des wirtschaftlichen Status. Ein Mangel an Nachhaltigkeit führt zu geopolitischen Risiken und Konflikten, zu politischer Instabilität, Finanzkrisen und nicht zuletzt auch zu ökologischen Risiken, wie beispielsweise Überschwemmungen durch den bekannten Klimawandel. Im Ergebnis führen diese Risiken zu erhöhten Steuern, strengeren Vorschriften oder Einschränkungen in der Supply Chain.
Mangelndes nachhaltiges Handeln kann auch zu einem Imageschaden führen. Der Begriff „Green Washing“ ist populär geworden, da sich einige Unternehmen rühmten besonders umweltfreundlich und nachhaltig verantwortungsbewusst zu sein. Außer gekonnten PR-Strategien gab es leider kein Fundament für die sprichwörtlich „weiße Weste“. Dabei ist nachhaltiges Handeln gar nicht schwer und führt sogar zu vielen Vorteilen. Nachhaltigkeit ist viel mehr als sozialer oder gesellschaftlicher Druck, es ist eine Strategie, die im Kern zu mehr Effizienz, Produktivität und Qualität führt.
Ein sparsamer Umgang mit Ressourcen senkt die Kosten. Damit liegen die ökonomischen Vorteile auf der Hand. Ressourcen sind aber nicht nur Energie oder fossile Brennstoffe, in der Wirtschaft gehören auch immaterielle und materielle Güter oder eben Menschen dazu. Eine bessere Planung der Ressourcen führt beispielsweise zu weniger Transporten oder optimierten Produktionszeiten (weniger CO2) und zahlt damit auf die ökologischen Aspekte ein. Setzt ein Unternehmen auf nachhaltige Arbeitsplätze (z.B. Ergonomie, Work-Life-Balance) wird die Ressource Mensch geschont und der soziale Aspekt der Nachhaltigkeit erfüllt.
Ein guter Partner auf dem Weg in die nachhaltige Zukunft ist die Digitalisierung. Papierbasierte Prozesse werden durch neue Technologien (Blockchain, IoT) obsolet. Forecastings bzw. Prognosen mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (Machine Learning) vereinfachen die nachhaltige Planung und im Sinne der Sharing Economy können Ressourcen über Plattformen (Plattformökonomie) effizient geteilt werden. Das sind nur wenige Beispiele für nachhaltige Ansatzpunkte. Mit einer sachlichen Perspektive wird aber schnell klar, Green Washing ist nicht notwendig. Schritt für Schritt können alle mit gezielten und strategisch sinnvollen Maßnahmen die Zukunft nachhaltig gestalten.