Metaverse ist eine Kombination aus den Worten meta und Universum. Meta steht frei übersetzt für die nächste Stufe/die nächste Ebene und Universum für die Gesamtheit von Raum, Zeit, Materie und Energie. Aber tatsächlich ist damit kein astrophysischer Begriff gemeint, sondern die Zukunft des Internets, als eine dreidimensionale Welt, in der Menschen zukünftig virtuell arbeiten, gamen, Kontakte pflegen und einkaufen werden. Dreidimensional, weil virtuelle, erweiterte und physische Realität miteinander verschmelzen.

Dabei soll das Metaverse aus mehreren Welten, also vernetzten digitalen Räumen, bestehen und die Besucher:innen werden in Form von Figuren, digitalen Identitäten oder aber Avataren integriert. Sie können die Welten mitgestalten, dort virtuell leben, sich vernetzen oder auch arbeiten und feiern. Eine Interaktion unter den Avataren und mit der digitalen Umgebung wird durch die Virtual Reality Technologie hergestellt. Unternehmen können eigene digitale Welten erschaffen, digitale Produkte anbieten oder auch neue digitale Services verkaufen. Die Grenzen des heutigen E-Commerce werden damit überschritten – auch beim Bezahlprozess – und es entstehen neue digitale Geschäftsmodelle.

Social Media- und Gaming-Unternehmen arbeiten aktuell bereits an ihrer Vision eines begehbaren Internets. Im Idealfall läuft das Metaverse jedoch dezentral – wird also von niemandem – sprich keinem Unternehmen – kontrolliert. So könnten die unterschiedlichen Welten miteinander verbunden werden und digitale Besitztümer, Währungen sowie Avatare von einer Welt in die andere mitgenommen werden. Dazu müssten sich die Unternehmen aber auf einheitliche Strukturen und Schnittstellen einigen. Andernfalls entstehen unterschiedliche Welten nebeneinander, mit jeweils eigenen digitalen Währungen (Ethereum|Gas) und Bezahlprozessen.

In dieser Weiterentwicklung des Internets wird das Metaverse nicht ohne Blockchain, Tokens und Smart Contracts zum Schutz digitaler Identitäten und für automatische Zahlprozesse auskommen. Darüber hinaus ist die Künstliche Intelligenz eine Schlüsseltechnologie, nur mit ihr können Systeme lernen und damit das Metaverse-Erlebnis optimiert werden. Glaubt man aktuellen Prognosen und besonders innovativen Vordenkern, ist es bereits jetzt Zeit sich Gedanken über zukünftiges Wirtschaften und eine Metaverse-Strategie für das eigene Unternehmen zu machen – und zwar nicht nur im B2C-, sondern auch im B2B-Kontext. Unternehmen sollen durch die Verlagerung der Vertriebskanäle ins Metaverse enorme Kosten sparen können, und neue digitale Produkte schaffen neue Wege der Wertgenerierung. Der Kundenservice wird virtuell, Dienstreisen fallen weitestgehend weg, Messen können gänzlich digital erlebt werden …

Wann diese Vision in welcher Form zur Realität wird, kann kein Mensch wissen. Zunächst ist mit einer Umsetzung der Plattformökonomie, des Internets der Werte und von Web3 zu rechnen. Diese könnten die Vorstufen auf dem Weg zum Metaverse sein und damit wäre der Übergang in den nächsten Jahren und Jahrzehnten fließend. Komponente für Komponente, Feature für Feature wird sich das Metaverse aufbauen.

In einigen Filmen und auch Serien können wir bereits heute einen Einblick in die Metaverse-Zukunft erhalten. Ob wir dann zukünftig tatsächlich mit einer VR-Brille von der Couch aus an Partys teilnehmen, muss jede und jeder für sich selbst entscheiden. Nach Jahren der Pandemie geht der Trend aktuell eher zum realen Treffen in der realen Welt. Aber vor der Pandemie konnten wir uns auch nicht vorstellen überwiegend digital, aus dem Homeoffice und ohne Dienstreisen zu arbeiten. Für eine erfolgreiche Umsetzung muss sich die Virtual Reality Technologie allerdings – wie auch alle anderen genannten Technologien – noch weiterentwickeln. Aktuell gibt es noch zu viele Menschen mit „VR-Krankheit“ oder aber das Tragen der Brillen ist auf Dauer unangenehm. Demonstrationen zeigen beispielsweise auch, dass viele Menschen Hemmungen haben eine VR-Brille aufzusetzen.